Drogenbericht 2012

 

Wenn ich in den diversen Medien die Berichterstattung über den Drogenbericht 2012 lese, den unser allseits äußerst geschätzter Primarius präsentiert hat, dann muss ich dazu einige Anmerkungen loswerden.

 

Heroin verliert an Bedeutung. Sagt Herr Haller. Das müsste zuf Folge haben, dass immer weniger Menschen im Substitutionsprogramm betreut werden. Müsste - tut es aber nicht.

Woher kommt dann die Erhöhung der Substitutionsbehandlungen um sagenhafte 70 % in den vergangenen Jahren? Bedeutet das etwa, dass Menschen in Substitution sind, die gar nicht Heroin konsumieren oder konsumiert haben?

 

Liegt es vielleicht daran, dass ein Großteil der Substitutionsmedikamente, die von Ärzten verschrieben werden, am Schwarzmarkt landen?

Und dass Kinder und Jugendliche kein Heroin mehr konsumieren, sondern die von Ärzten verschriebenen Medikamente auf dem Schwarzmarkt erstmal geschenkt bekommen und dann kaufen (müssen)?

 

 

 

Dann meint Herr Haller noch, dass die Zahl der Drogentoten - "acht im Jahr 2011" - nahezu gleich geblieben ist. Das stimmt nicht, Herr Haller. Es sei denn, man zählt nur diejenigen, die ganz offensichtlich an einer Überdosis gestorben ist. Und bei denen man auch das entsprechende Besteck und Gift gefunden hat.

 

Die Zahlen werden bewusst niedrig gehalten, um nicht darüber reden zu müssen, dass die Drogenpolitik in Vorarlberg ein nicht besonders erfolgreiches Modell ist.

Ein gewisses Desinteresse am Thema zeigt sich auch dadurch, dass im Landhaus niemand in der Lage oder willens ist, nach zehn Jahren ein aktuelles Drogenkonzept zu erstellen.

 

Die Verlierer sind die wieder einmal Klientinnen und Klienten. Aber um die geht es dem Land bzw. der Drogenpolitik in Vorarlberg leider schon lange nicht mehr...

 

 

 

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