Alles für den Schulanfang

 

Der Schulanfang ist schon wieder ein Weilchen her, trotzdem muss ich nun ein Statement dazu abgeben: Wer kennt sie nicht, die Werbestrategie der Büroartikel-Händler, da heisst es immer so schön "Alles für den Schulanfang". Dabei werden Bücher, Hefte kariert und liniert, Bleistifte, Ringmappen und alles mögliche Zeugs angepriesen und jeder will der Billigste und Beste sein.

 

Was ich aber diesen September in Bregenz gesehen habe, hat mich schockiert. Da gibt es Apotheken, die genau mit diesem "Alles für den Schulanfang" ein ganzes Schaufenster füllen. Mein erster Gedanke - was hat Schulanfang mit Medikamenten zu tun? Es wurden Multivitamin-Pillen, Beruhigungstropfen, Konzentrationsmittelchen, Tropfen gegen Angstzustände, Stress und Schlafstörungen und jede Menge anderer Medikamente angepriesen. ZIELGRUPPE: KINDER.

 

Mir ist klar, dass Kinder auch in der Vergangenheit zunehmend mit Medikamenten versorgt werden, um angepasst zu wirken. Aber dass damit nun so offensiv geworben wird, ist mir neu.

 

Frage: Was läuft eigentlich falsch in diesem System? Ist die Schule der blanke Horror, dass Kids das nur mehr mit Medikamenten aushalten? Oder sind die Apotheken dermaßen gewinnfixiert, dass sie auch vor der Zielgruppe Kinder nicht mehr zurückschrecken? Oder sind es die Eltern, die keinen anderen Ausweg mehr wissen, als die Kinder vollgepumpt mit Tabs in die Schule zu schicken? Oder haben wir als Gesellschaft einfach keinen Bock mehr, uns nachhaltig um die Kinder zu kümmern, die unsere Hilfe benötigen?

 

 

 

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